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"SCHRECK LASS NACH" von Heike Westedt



Maudi und ihre Rolle in dem Thema "Schreck lass nach"
 
Maudi kam als ganz normaler Welpe zu uns in den quirligen Haushalt einer Familie mit drei kleinen Kindern. Sie wurde nach den damals "normalen" Regeln erzogen, gelobt und bestätigt, wenn sie etwas gut gemacht hat und korrigiert, wenn etwas schief ging. Ich habe es damals geschafft, in der Erziehung von Maudi all mein Wissen als Biologin bei Seite zu lassen und mich nur auf die Aussagen von unterschiedlichen Hundetrainern zu verlassen. Die wichtige Verknüpfung von Biologie und Alltag mit meinem Hund habe ich damals nicht gemacht!

Irgendwann veränderte sich Maudi's Umgang mit anderen Hunden. Sie, die sich nie gewehrt hatte, begann sich zu verteidigen, später was sie diejenige, die einen Streit anfing. Das und der Kontakt mit bzw. die Ausbildung bei Turid Rugaas brachten mit endlich wirklich zum Denken und Nachdenken. Beides brachte mich dazu, den Biologen vielleicht auch mal für den Alltag auszupacken.

Ich fing an, mein Wissen in den alltäglichen Situationen zu benutzen; begann meine Wissenslücken zu füllen, arbeitete mich in das Thema Stress und Angst aus biologischer Sicht ein. Jetzt wurden mir meine Versäumnisse und meine Fehler im Umgang mit Maudi deutlich klar.

Der Veränderungsprozess, der bei Turid begonnen hatte, ging nun weiter.

Maudi war wirklich der "Hund des Anstosses", sie brachte das Training ins Laufen, sie forderte neue Lösungen.

Diese haben wir uns dann gemeinsam erarbeitet. Sie war und ist immer die grösste Motivation, mein Training zu verbessern und auch für andere Hunde angepasste Lösungen zu finden. Denn für jeden Besitzer ist sein Hund seine persönliche "Maudi".

Das Buch enthält ihre Geschichte und die ganzen Trainingselemente, die beschrieben sind, haben wir gemeinsam "getestet".


Und dann kam Sitka
...

Auch das ist schon wieder sieben Jahre her. Er war ein eher ängstlicher, scheuer Welpe. Er ist vor vielen Dingen des täglichen Lebens zurückgeschreckt oder hat sie todesmutig verbellt.
Für Sitka musste ich das Training nochmals anders aufbauen; hier war das wichtigste Kapitel erstmal Vertrauensaufbau! Vertrauen in mich als Bezugsperson aber auch in Menschen ganz generell, denn er hatte gehörige Bedenken bezüglich Menschen.
Hier waren Management, viel Ruhe und genau geplantes Training im Alltag das wichtige.
Das Wissen, das ich mir mit Maudi's Hilfe angeeignet hatte, half nun unglaublich viel weiter, viele Fehler haben wir einfach vermieden.
Wenn ich Sitka heute beobachte, wie er schwierige Situationen meistert, bin ich so stolz auf meinen "Kleinen". Man kann so vieles zum Besseren wenden, wenn man mit einem sinnvollen, auf Vertrauen und positiver Verstärkung basierenden Training daran arbeitet. Auch er ist sehr präsent im Buch und hat das Training getestet. Er ist bis heute mein bester Trainingspartner und Helfer für die anderen Hunde.


Meine Arbeit

Ich begegne in meiner Arbeit so vielen Mensch-Hund-Teams, jedes ist anders und hat eine eigene, einzigartige Beziehung und Bindung zu einander. Manche einfach, andere sehr kompliziert.

In meinen "normalen" Familienhundegruppen möchte ich diese spezielle Beziehung einfach unterstützen und ein bisschen daran teilhaben - geniessen und vielleicht Fehler verhindern helfen.

Bei den Kunden bei denen ich in Verhaltensfragen helfe ist mein Ziel die Verbesserung der gemeinsamen Lebensqualität des Teams. Dafür muss man auf beide Seiten der Leine schauen! Man kann einem Team nicht wirklich helfen, wenn man nur mit einer Seite des ganzen arbeitet.

Es ist schön, wenn das Buch "Schreck lass nach" hilft, bei vielen Mensch-Hund-Teams die Lebensqualität zu verbessern, Zusammenhänge aufzeigt, Erklärungen für bisher unerklärbares Verhalten liefert und Verständnis aufbaut für Hunde, die unsere Hilfe brauchen.

Mit diesen Hunden kann man selten in Begleithunde-Prüfungen glänzen, gewinnt selten Agility-Pokale. Wenn man aber mit einem Hund gemeinsam Probleme gelöst hat, Schwierigkeiten im Leben kleiner werden, fühlt sich die Beziehung anschliessend ganz anders an. Positive Verhaltensarbeit ist der schönste "Hundesport", den man mit einem Hund machen kann. Es entsteht eine Bindung, die ihresgleichen sucht!

Dafür muss man "nur" bereit sein, sich auf das Abenteuer Ursachensuche und faires, positives Arbeiten einzulassen; gemeinsam einen Weg, einen Prozess zu starten.

Ich hoffe
, ich konnte auch Sie neugierig machen, mit Ihrem Hund diesen Weg auf gute Art gemeinsam zu gehen! Ich wünsche Ihnen viel Erfolg, Geduld, starke Nerven und Spass bei diesem Abenteuer.

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